Es war eines der Highlights des „Internationalen Musikfestes Hamburg“ 2019: die halbszenische Aufführung von György Ligetis einziger Oper „Le Grand Macabre“ im Großen Saal der Elbphilharmonie. Absurd, grellbunt, derb, philosophisch und perfekt musiziert: bei der Generalprobe konnten rund 100 Freundeskreisler zwei Stunden schrilles Theater und ein bestens aufgelegtes Orchester erleben, das neben den üblichen Instrumenten auch Autohupen und Türklingeln erschallen ließ. Und am Pult Alan Gilbert, der im großen Weltuntergangschaos souverän den Überblick behielt.
Der Dirigent kennt das Werk: 2010 hatte er mit „Le Grand Macabre“ mit den New Yorker Philharmonikern einen Sensationserfolg gelandet, gemeinsam mit Regisseur Doug Fitch und seinem Team brachte er die Oper nun in einer an die Elbphilharmonie angepassten Fassung nach Hamburg. „‘Le Grand Macabre‘ ist eine groteske Parabel auf den Untergang der Menschheit“, sagt Alan Gilbert. „Eine Oper über die Existenzkrise in der modernen Welt, über die Suche nach dem Sinn des Lebens – bei all seinem Unsinn und aller Verrücktheit.“ Das rabenschwarze Musiktheater-Spektakel sei ein „unglaublich wichtiges Stück“ und nicht zufällig die weltweit meistaufgeführte zeitgenössische Oper. Der Freundeskreis bedankt sich sehr herzlich bei ihm und beim NDR Elbphilharmonie Orchester für die Einladung zum Generalprobenbesuch und für einen unvergesslichen Nachmittag.
Fotos: (c) Peter Hundert